Restaurierung des „Blauen Saals“ abgeschlossen
Der sogenannte „Blaue Saal“ erhielt seinen Namen vermutlich von einer bis 1945 an den Wänden dieses Raumes existierenden, hauptsächlich in Blau gehaltenen Biedermeier-Textiltapete. Hier stand auch der berühmte „Kuppritzer Sekretär“.
Bei Notsicherungsmaßnahmen im Jahre 2012/13 wurde im „Blauen Saal“ eine vergleichsweise gut erhaltene, nicht überstrichene Deckenmalerei entdeckt. Vom Restaurator wurde diese auf den Entstehungszeitraum 1600-1650 taxiert, wobei darunter eine noch ältere Farbfassung, dann vermutlich von 1500 (?), existiert.
Der gute Erhaltungszustand der Deckenmalerei von 1600-1650 ist auf einen ca. 200 Jahre währenden „Dornröschenschlaf“ zurückzuführen. Wahrscheinlich nach 1816 wurde vom damaligen Rittergutsbesitzer Christian Heinrich von Kindt unter der alten Decke eine Unterhangdecke angebracht und diese wiederum mit einer aufwändigen, zeitgemäßen Deckenmalerei versehen.
Diese jüngere Deckenmalerei (nach 1816) wurde aber bereits vor 1945 in Teilen und nach 1945 komplett überstrichen und –tapeziert. Daher war der Erhaltungszustand dieser historischen Farbfassung deutlich schlechter.
Nach Beratung mit der Denkmalschutzbehörde wurde die jüngere Decke (nach 1816) zugunsten der älteren aufgegeben. Die Deckenmalerei von 1600-1650 wurde dann 2013 aufwändig vom Restaurator gesichert und restauriert.
Heute wird der „Blaue Saal“ für Konzerte, Vorträge, Theateraufführungen, Lesungen, Ausstellungen, öffentliche Generalproben etc. genutzt. 2014 hielt ein gelungener Nachbau des „Kuppritzer Sekretärs“ wieder Einzug in den Saal. Er steht genau an derselben Stelle wie das berühmte, zuletzt 2007 bei „Sotheby`s“ versteigerte Original.